FAQ

Hinweise vor dem Kauf , zur Verarbeitung und Anwendung von Naturpapieren

Vielen Dank für die vielen Fragen, die ich von euch erhalten habe!

Manchmal kann man sich nicht vorstellen, wie die Papiere bedruckt, geklebt oder verarbeitet werden können. Auch die Enscheidung für eine bestimmte Papiersorte ist nicht einfach, wenn man die Papiere nicht kennt. So unterschiedlich eure Projekte sind, so individuell sind dann auch eure Fragen.

Hier fasse ich alle Fragen zusammen und hoffe, dass es für euch eine Orientierung ist und ihr Antworten auf eure Fragen bekommt. Wenn ihr weitere Fragen dazu habt oder wenn ihr noch eine Entscheidungshilfe braucht, dann schreibt mich gerne an.

Zur Herstellung und Herkunft findet ihr weitere Informationen in meinem Papierlexikon.

Zur Verarbeitung von Naturpapieren findet ihr auch hilfreiche Hinweise in den Tipps zur Kartenherstellung.

Willst du weitere Informationen zu Angeboten, DIY-Anleitungen, Workshops? Dann trage dich hier gerne in den Newsletter ein, den ich ca. alle drei Monate versende.

► Schöpfst du die großen Papiere aus deinem Shop selbst?

Die Papiere aus meinem Shop schöpfe ich nicht selbst. Ich kaufe sie bei Großhändlern ein, mit denen ich schon viele Jahre zusammen arbeite. Die Papiere aus meinem Shop kommen aus Indien, Nepal, Thailand und Mexiko. Manche Großhändler reisen auch in die Herstellerländer und kennen die Familienbetriebe mit denen sie kooperieren. Papiere, die ich aus Nepal und Mexiko anbiete, sind fair gehandelt. Der Verkauf und Vertrieb dieser Papiere ist für die dort lebenden Menschen besonders wichtig. Eine traditionsreiche Handwerkskunst bleibt somit weiter erhalten und die Menschen verdienen durch die Herstellung und den Vertrieb der Papiere ihren Lebensunterhalt. Weitere Hinweise zur Herstellung und Herkunft findest du im Papierlexikon.

► Warum sind nicht alle Bögen einer Papiersorte absolut gleich?

Büttenpapiere werden von Hand hergestellt. Jeder Bogen wird einzeln mit einem Sieb aus der Bütte geschöpft. Die Bütte ist ein großes Gefäß in dem Faserstoffe in Wasser schwimmen, der Papierbrei oder auch Pulpe genannt wird. Der Papierbrei besteht aus unterschiedlichen Fasern, die ich im Papierlexikon unter den einzelnen Papiersorten kurz beschreibe.

Mit einem Sieb hebt man diese Faserstoffe aus dem Wasser. Das Wasser fließt ab und die Faserstoffe verfilzen ineinander. Hier passiert es schnell, dass die Pulpe im Sieb verrutscht. Wenn das Sieb versehntlich etwas schräg gehalten wird, fließt der Papierbrei unterschiedlich und die Pulpe ist an manchen Stellen dicker. Der Papierbogen ist später an einer Seite etwas dicker als an der anderen Seite.

Faserstoffe können Baumwolle, Kozofasern, Reisstroh, Stoff, Lokta und viele weitere Naturfasern sein. Durch den Schöpfvorgang entstehen die schönsten Papiere mit ihren unverkennbaren Büttenrändern, also die unregelmäßigen Ränder des Papierbogens und die einzigartigen Oberflächen. Danach wird das noch nasse Papier auf ein Stück Filz gelegt und getrocknet.

In Ländern wie Thailand, Nepal oder Indien werden viele Papiere in der Sonne getrocknet. Während des Schöpfvorgangs werden von Hand weitere Materialen hinzugefügt z.B.: Blüten, Gräser, Tee, Algen, Blätter und vieles mehr.

Jeder von Hand geschöpfte Bogen Papier ist ein Unikat. So gleicht kein Bogen dem anderen.

Wenn du mehr über die Herstellung erfahren möchtest, dann kannst du dich in meinem Papierlexikon informieren.

► Manche Papiere sind etwas bräunlich - sind die Papiere dann vergilbt?

Die Himalaya- und Loktapapiere sind immer etwas dunkler als Kozopapiere oder Baumwollpapiere. Das liegt an der Naturfarbe des Papiers und es ist nicht alterungsbedingt.

Die Farbe ist manchmal auch eine Nuance heller oder dunkler. Das hängt davon ab, wie das Material gewaschen wird und dass es nicht gebleicht wird. Die Kozopapiere sind von der Haptik etwas grober, aber in der Regel etwas heller. Weißere Papiere findet ihr eher bei Baumwollbüttenpapieren, aber diese Papiere haben dann meist weniger Blüteneinschlüsse und eine andere Haptik. Rein weiße Papiere sind im Naturpapierbereich eher selten.

► Warum sieht das Papier, das ich bestellt habe nicht genauso aus wie auf dem Foto im Shop?

Du hast dich beim Kauf für ein exklusives von Hand gearbeitetes Papier entschieden. Jeder von Hand geschöpfte Bogen Papier ist ein Unikat. So gleicht kein Bogen dem anderen. Daher nuancieren Farbe, Struktur, Größe, Oberfläche und Gewichte von Bogen zu Bogen. Auch die Menge von Einschlüssen wie Blüten oder Gräser kann unterschiedlich sein. Das macht diese Papiere so einzigartig und besonders.

Da ich nur einen Eindruck der Papiere darstellen kann, fotografiere ich die Papiere aus verschiedenen Perspektiven. Nach und nach zeige ich auch Fotos, die die Papiere in ihrer Verwendung zeigen, damit ihr euch die Papiere gut vorstellen könnt.

Ich suche immer die schönsten Papiere aus der Lieferung aus. Papiere mit nur wenigen Blüten, mit eingerissenen Rändern, mit Löchern oder anderen starken Mängeln sortiere ich aus.

► Warum sieht das Papier aus meiner Nachbestellung etwas anders aus als das Papier, das ich vor ein paar Monaten bestellt habe?

Es kann sein, das die Papiere von Bestellung zu Bestellung eine Nuance heller oder dunkler ausfallen. Das ist bedingt durch den Herstellungsprozeß mit den Naturmaterialien. Es kann auch sein, dass der Bogen ein paar mehr oder weniger Blüten oder Blätter enthält. Auch das liegt natürlich daran, die Papiere nicht immer der gleiche Mensch macht und dass je nach Wetter und Jahreszeit die Blütenblätter auch mal etwas größer oder kleiner sein können. Wenn du mehrere gleiche Papiere für ein Projekt brauchst, so bestelle sie am besten gleichzeitig. Ich suche in den Bestellungen immer Papiere heraus, die zusammen passen.

Mehr über die Herstellung erfährst du in meinem Papierlexikon.

► Sind die Papiere jederzeit und in jeder Menge verfügbar?

Ich bestelle die Papiere bei Großhändlern, mit denen ich schon sehr lange zusammen arbeite und bestelle von jeder Sorte immer nur eine begrenzte Stückzahl. Wenn sich der Bestand dem Ende nähert, bestelle ich die Papiere nach. Sind die Papiere beim Großhändler auf Lager, erhalte ich die Papiere innerhalb von ein paar Tagen. Sind die Papiere nicht auf Lager, muß ich warten, bis der Großhändler wieder Papiere bestellt.

Da die Papiere ja alle einzeln von Hand geschöpft werden, dauert die Herstellung meist mehrere Wochen und die Lieferung aus Ländern wie z.B. Nepal, Thailand, Mexiko dann noch einmal drei/vier Wochen. So kann eine Nachlieferung schonmal drei Monate dauern. Wenn du also mehrere Bögen brauchst, dann bestelle sie rechtzeitig in einer Bestellung. Der Herstellungsprozeß ist mit dem in der Industrie nicht zu vergleichen, wo man schnell mal 1000 Bögen und mehr bestellen kann.

► Können wir jederzeit nach unseren Bedürfnissen Papiere nachbestellen?

Wenn du dich für ein Papier entschieden hast und klar ist, dass du regelmäßig eine Lieferung brauchst, können wir eine Vereinbarung treffen. Das heißt, ich kümmere mich darum, dass die Papiere rechtzeitig vor deinem Bestelltermin zur Verfügung stehen. Sie sind dann für dich reserviert. Trotzdem kann ich keine Liefergarantien geben.

Da die Papiere ja alle einzeln von Hand geschöpft werden, dauert die Herstellung meist mehrere Wochen und die Lieferung aus Ländern wie z.B. Nepal, Thailand, Mexiko dann noch einmal drei/vier Wochen. So kann eine Nachlieferung schonmal drei Monate dauern. Auch andere Umstände wie Hochwasser, starke Hitze oder Krankheit des Papiermachers können dazu führen, dass die Papiere nicht mehr lieferbar sind oder erst Wochen später geliefert werden. Auch leichte Abweichungen von Bestellung zu Bestellung müßt ihr in Kauf nehmen.

Der Herstellungsprozeß der handgeschöpften Papiere ist nicht mit dem der industriell hergestellten Papiere zu vergleichen. Daher bleibt die Entscheidung für ein Projekt mit Naturpapieren immer etwas Besonderes. Wenn du weitere Fragen hast, schreib mich gerne an.

► Werden die Papiere für den Versand gefaltet?

Unabhängig davon, wieviel ihr bei mir bestellt, versende ich alle größeren Papiere gerollt in einem Paket, damit sie ohne Falten und Knicke bei euch ankommen. Einige Papiere bekomme ich allerdings schon vom Lieferanten einmal zur Hälfte gefaltet, da ist dann schon eine Falte vorgegeben. Die Maulbeerbaum-Faser bekomme ich ebenfalls schon gefaltet.

Sobald die Papiere bei euch ankommen, solltet ihr sie auseinanderrollen und flach lagern. Wenn sie gerollt im Paket bleiben, kann es sein, dass Sie so „rollig“ bleiben und ihr sie nicht so gut verarbeiten könnt.


► Wie kann ich handgschöpftes Papier bedrucken?

Naturpapiere haben offene Poren und die Tinte fließt in das Papier. Es gibt aber speziell behandeltes Papier, das sich auch gut bedrucken oder beschreiben läßt. Diese Papiere sind meist bei den Schreibpapieren als echte Büttenpapiere zu finden. Die meisten großen Bögen aus meinem Shop sind unbehandelt. Das heißt, sie lassen sich nur bedingt bedrucken. Am besten eignet ist die Tintenstrahltechnik. Laserdrucke verschmieren bei vielen Papieren, die Tinte hält nicht auf dem groben Papierfasern. Eine sichere Empfehlung für einen Tintenstrahldrucker kann ich dir nicht geben. Hier mußt du einfach deinen Drucker testen.

Für den Offset-Druck sind die großen Bögen Naturpapier aus meinem Shop nicht geeignet. Sie sind von der Haptik, vom Format, vom Gewicht zu unregelmäßig für die Offsetdruckmaschine. Außerdem stauben die Papiere in der Maschine zu stark, das führt zu einem unschönen Druckbild und ärgert den Drucker.

Die Siebdrucktechnik eignet sich für handgeschöpfte Papiere gut, da die Siebdruckfarben ja eher pastös sind und schnell trocknen.

Eine weitere Möglichkeit, die Papiere zu bedrucken ist die Stempeltechnik. Hier wird nur sehr wenig Farbe gebraucht, daher ist diese Technik für kleine Auflagen z.B. Einladungskarten eine mögliche Alternative.

Bei Papieren mit Blüten- und Blättern kann es auch immer passieren, das Blätterstückchen abfallen, da sie ja nur eingeschöpft sind und nicht aufgeklebt. Problematisch wird es, wenn gerade auf diesem herausgefallenem Batt wichtige Informationen im Text fehlen, wie ein Datum oder die Uhrzeit bei einer Einladung. Ich empfehle daher gerne die Kombination von gut bedruckbaren Papieren für die wichtigen Infos mit handgeschöpften Papieren für das Dekor.

► Womit kann ich handgschöpftes Papier kleben?

Das kommt etwas auf dein Projekt an.

  • Buchbinderische Arbeiten kannst du mit Buchbinderleim, kleine Arbeiten auch mit Weißleim oder Holzleim kleben.
  • Kleine Applikationen, die du z.B. auf deine Einladungskarten aufkleben willst, kannst du mit einem Klebestift kleben.
  • Für Origamiarbeiten und alle Papierarbeiten, die mal schnell einen Tropfen Leim brauchen, empfehle ich den Froggi-Kleber, (den es zur Zeit leider nicht gibt). Der trocknet schnell und transparent. Aber auch weiße Bastelleime sind hier gut geeignet.
  • Decoupage-Arbeiten klebst du mit verdünntem Weißleim oder speziellem Decoupage/Decoupatch Klebern. Decoupage-Kleber kannst du für alle Klebearbeiten verwenden, die vollflächig verklebet und geschützt sein sollen. Der Leim hält auf allen Materialien: Holz, Glas, Kunststoff
  • Für Pappmachée-Arbeiten kannst du dicken Tapetenkleister verarbeiten, in den du etwas Weißleim einrührst.

Grundsätzlich empfehle ich dir wasserlösliche Kleber. Sekundenkleber und lösungshaltige Kleber eignen sich nicht, sie schlagen meist durch das Papier und lassen es schäbig aussehen. Sprühkleber finde ich eher problematisch, weil die handgeschöpften Papiere sehr offenporig sind und du sehr viel Kleber brauchst.